So fing alles an
 

So fing alles an!

Im Jahr 1974 glaubte ein junger, dynamischer Mann, dass der Mittelpunktsgemeinde Meckesheim eine Tennisanlage gut zu Gesicht stünde. Dies nicht nur aus Imagegründen, sondern es gäbe ausreichend sportliches Interesse.

Arno Beckmann hieß der Aktivposten!

Er glaubte im Zeitalter aufkeimenden Tennisbooms bei Bürgermeister Soiné für diese Idee lauten Beifall und sogleich ein maßgeschneidertes Baugelände zugewiesen zu bekommen. Dies war die erste und nicht die letzte Fehleinschätzung in der Sache Tennisclub in Meckesheim.                                                  

Die Antwort lautete vielmehr:                                                                       "Neureichenferz" sind mit Meckesheimer Bürgern nicht möglich; dafür bestünde dieserorts kein ausreichendes Interesse. Der vielsagende Rat war, Arno möge sich auf seinem zur genüge vorhandenem und geeignetem Land seines Vaters einen Privatplatz bauen und mit der Handvoll Interessenten dort spielen.

 

Der Jüngling hatte einen Schock, der ihn etwa ein Jahr lähmte! Für seinen zweiten Anlauf 1975 holte er sich - und das war immerhin eine Interessenverdreifachung - zwei Tennisaktive zur Unterstützung, es waren Helmut Höger und Friedhelm Braun.

Sie gründeten eine Interessengemeinschaft der Tennisfreunde Meckesheim und das erste offizielle Schriftstück ist nachstehend abgedruckt.



             
  ein Bild

 

Diese erste Zusammenkunft am 27.5.75 fand großes Interesse, war der eigentliche Start und hatte große positive Folgen. Das für diese Zusammenkunft vom Bürgermeister zugewiesene Sitzungszimmer im Rathaus war gestopft voll, so daß viele Interessenten den Flur bevölkerten, denn etwa 50 Personen waren erschienen.

Diese erste Zusammenkunft beeindruckte den Bürgermeister derart, dass er eine wundersame Wandlung von kontra in pro erfuhr. Von Stund an hatte der Tennissport in Meckesheim mit Bürgermeister Soiné nicht nur einen glühenden Verehrer, sondern einen Mann, der sich viele Stunden über das übliche Amtgebahren hinaus engagierte. Aus dem Trio Beckmann, Höger, Braun wurde durch Bürgermeister Soiné ein Quartet.

In einer weiteren Zusammenkunft der Interessengemeinschaft meckesheimer Tennisfreunde nannte Friedhelm Braun die Vorraussetzung für die Gründung eines Tennisclubs:

  1. Die Platzfrage, dessen Standort und Größe
  2. Gegebene Wasser- und Stromanschlussmöglichkeiten
  3. Die Möglichkeit ein Clubhaus zu errichten

Jetzt glühten die Köpfe und telefonleitungen, gefragt waren machbare Vorschläge, die die unablässigen Bedingungen erfüllten.

Es begann ein Drama in vielen Akten, das mit Landerwerb überschrieben werden muß. Eine Abordnung der Interessengemeinschaft und Herr Soiné trafen sich am 18.7.75 in Basel mit den Landeigentümern zur Verhandlung zwecks Grundstückserwerb. Angestrebt wurde ein Pachtvertrag. Es wäre schön gewesen, alle waren dafür, ein Eigentümer blockierte; er wollte nicht verpachten, sondern nur verkaufen. Nach längerem Hin und Her wollten schließlich alle Eigentümer verkaufen.

Das war gut, aber teuer. Neues Problem: wer zahlt?

Der Antrag, die Gemeinde möge das Gelände kaufen wurde vom Gemeinderat abgelehnt! Es wurde nachgestzt und weiter verhandelt, schließlich gab der Gemeinderat sein Einvernehmen, nachdem ein Tennismitglied das Gesamtgrundstück privat kaufen wollte.

Der Zuspruch von Seiten der Gemeinde hatte allerdings eine Bedingung: Tennis in Meckesheim möge sich dem hiesigen TSV als Abteilung anschließen und nicht als Elitärenclub selbstständig fungieren. Dies fand von Seiten der Tennisfreunde gar keine Zustimmung! Letztendlich gab es ein Einsehen darüber, dass die Strukturen der bestehenden Sportarten des TSV und des Tennis nicht so gut zusammenpassen. man ging getrennte Wege.

Das Hauptproblem war gelöst!

Ermutigt vom bisherigen Verlauf und dem drängenden Interesse der in Erwartung stehenden Tennisfreaks war die logische Gründung des TCM durch die Gründungsversammlung am 26.6.75.

Endlich, so glaubte man, es geht los!

Die Planierraupen standen bereits in Lauerstellung, denn es herrschte im baugewerbe gerade ein Konjunkturloch. Es ging nicht los, weil ein Eigentümer auf seinem grundstück noch unbedingt Gras zu Heu werden lassen wollte, um dies für seine leidenden Nebenerwerbstierchen zu ernten. Schnell musste andernfalls eine erntereife Wiese gefunden werden, man fand!

Am 14.8.75 erfolgte die Eintragung des vereins in das Vereinsregister des Amtsgerichtes Sinsheim. Am gleichen Tag um 19 Uhr war der erste Spatenstich.

Die Freude währte nicht lange. Am 28.8.75 flatterte eine Baueinstellungsverfügung des Landratsamtes ins Haus. Man hatte die deutsche Behördengründlichkeit außer Acht gelassen, denn die offizielle Baugenehmigung kam erst am 19.9.75. Trotz allem erfolgte am 27.9.75 der Spielbetrieb auf drei Plätzen.

( von G. Busse)                          
 
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